Wer mit Zigarrenrauchen beginnt, wird sich auf Empfehlung eines Freundes ein-zwei Zigarren kaufen, im Tabakladen um die Ecke.

Wer mit Zigarrenrauchen beginnt, wird sich auf Empfehlung eines Freundes ein-zwei Zigarren kaufen, im Tabakladen um die Ecke. Vielleicht wird der nette Herr im Tabakladen seine Empfehlungen abgeben - hoffentlich erst dann, nachdem man als Kunde nach den geschmacklichen Präferenzen gefragt worden ist. Denn - die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, dem einen passen herbwürzige, dem anderen milde, feinaromatische Zigarren. Die meisten Zigarrenraucher mögen die richtige Zigarre zur entsprechenden Gelegenheit. Es gibt einige Dinge, die dabei eine Rolle spielen.

Selbstverständlich wird sich kaum jemand eine Zigarre anzünden, wenn es das Umfeld als Rücksichtslosigkeit und unzumutbar erachten würde.

Stimmt das Umfeld und darf man eine Zigarre rauchen, seien hier ein paar Empfehlungen zur richtigen Wahl der Zigarre zur entsprechenden Gelegenheit abgegeben:

Beispielsweise nach dem Apéro, wo noch eine halbe Stunde bis zum Hauptgang bleibt; eine kurze Zigarre wird da am besten passen, nicht zu dick und nicht zu stark. Eine dominikanische Petit Corona etwa. Diese sind in einer halben Stunde geraucht, sind grundsätzlich mild und bekommen dem Magen auch nach leichtem Essen.

Dieselbe Zigarrengrösse eignet sich (auch als Kubanische, sofern eine der milderen Marken) - gut als morning cigar, falls man bereits am Vormittag nicht auf den Genuss verzichten möchte, jedoch noch keine reichhaltige Mahlzeit hinter sich hat.

Hat man nach dem Mittagessen nicht lange Zeit, wird man sich auch für eine Petit Corona entscheiden, nach leichter Mahlzeit eine mildere, nach üppiger Mahlzeit darf es dann aber schon eine kräftigere sein, welche sich auch durchzusetzen vermag.

Bleibt für den Genuss der Zigarre länger als eine halbe, bis eine ganze Stunde Zeit, kann man sich eine Robusto oder Corona gönnen, in der Stärke wiederum abgestimmt, je nach Reichhaltigkeit der vorausgegangenen Mahlzeit.

Nach dem Abendessen, wenn genügend Zeit für längeren Genuss bleibt, bieten sich die grösseren Formate an; Toro, Corona Grande, Corona Gorda, Torpedo/Belicoso oder gar Double Corona. Diese stehen wegen ihrer grösseren Durchmesser (Ringmasse) für üppige Rauchentwicklung und fulminantes Aroma-Erlebnis. Eine Stunde sollte man sich dafür schon mindestens Zeit nehmen können. Die Double Corona wird etwa 90 Minuten in Anspruch nehmen, bis sie gut zwei Drittel geraucht ist.

Aromareiche Zigarren mit ausreichend Rauchentwicklung passen auch sehr gut zum Single Malt Whisky - die milderen Zigarren vielleicht eher zum süsslichen, runden Glenmorangie, Longmorn oder Glenrothes, die kräftigeren zum Lagavulin, Arran oder anderem Cask Strength.

Edlen, teuren Wein zu verkosten ist während dem Genuss einer Zigarre nicht zu empfehlen, es ist jedoch ein Genuss, einen süffigen Terrassenwein zur Zigarre zu geniessen - einfach ausprobieren.

Die Aromenvielfalt von Zigarren ist schier unendlich; es versteht sich also von selbst, dass jeder Zigarrenraucher nebst der richtigen Gelegenheit mit der Zeit auch die eigenen Geschmacksnoten bevorzugen wird.