Zigarren-Statements von Profis / Was Tabakbauern, Manufakturen und Händler meinen
Heinrich Villiger, VR-Präsident, Villiger Söhne Holding AG:
Die Basis unserer Mischungen ist schon der Havanna. Es ist nicht nur unsere Meinung: Der Havanna gilt als der beste Zigarrentabak. Das ist bedingt durch das Klima, die Tradition und das Know-how, was die Kubaner haben - es sind ja noch sehr viele Kleinbauern, die Tabak anpflanzen.
Viele Raucher meinen, dass der Schweizer Stumpen aus Schweizer Tabak gemacht wird. Das ist aber nicht der Fall. Schon als mein Grossvater angefangen hat, hat er Tabak gekauft in Kentucky, also in den USA, in Kuba, in Brasilien. Der Schweizer Stumpen hat also immer schon einen hohen Anteil - wenn nicht sogar 100% - an Importtabaken gehabt.
Helmut Romé, Chefredakteur, European Cigar Cult Journal:
Man kann schon sagen: Die besten Tabake der Welt wachsen in Kuba, auf Grund der kleinklimatischen und in erster Linie auf Grund der geologischen Bedingungen. Sicher auch auf Grund der in Kuba entwickelten Samen und des dadurch entstandenen Saatgutes. Was auch immer: Kubanischer Tabak ist sofort erkennbar. Diese würzige, süsslich-ölige, tiefgehende Aromatik, die die andern Tabake nicht erreichen.
Alejandro Robaina, Tabakproduzent:
Bei einer Zusammenkunft mit dem Kommandanten Fidel habe ich dargelegt, dass wir die Tabakproduktion gerne selbst weiter betreiben wollten. Er hat das wohl eingesehen, denn unmittelbar danach hat er das Land hier unter uns aufgeteilt. Diese Initiative beruht auf meiner Überzeugung, dass die Tabakproduktion nur im Familienbetrieb gut funktioniert. Es sind drei Dinge: die Erde, die Temperatur und der Produzent. Ohne sein Können geht es nicht. Alte Tabakbauern wie ich haben das über Generationen gelernt: Man muss den Tabak bei abnehmendem Mond ernten. Jüngere Produzenten und Agraringenieure dagegen glauben nicht an den Einfluss des Mondes. Bei zunehmendem Mond füllt sich die Tabakpflanze mit Wasser. Im Gegensatz dazu trocknet sie bei abnehmendem Mond fast aus. Das ergibt eine höhere Qualität. Denn es ist beim Trocknen und Fermentieren von Vorteil, wenn wenig Feuchtigkeit vorhanden ist.
Rafael Collazo Cabrera, Direktor von Romeo y Julieta:
In erster Linie zählen wir auf die Gewissenhaftigkeit jedes Arbeiters. Um die Qualitätsnormen zu garantieren, haben wir aber auch eine technische Kontrolle. Wir versuchen, mit den Ernten verschiedener Jahre zu arbeiten. So können wir die Qualität stabil halten. Natürlich können klimatisch bedingt gewisse Jahrgänge schlechter ausfallen, aber dank grosser Mengen können wir das ausgleichen.